Die Universität Kassel hat Günther Cramer, einem Vorreiter bei der Entwicklung der Photovoltaik und bei den Erneuerbaren Energien und Gründer der Firma SMA Solar Technology AG, die Ehrendoktorwürde verliehen. „Mit seiner unternehmerischen Tätigkeit, aber ganz besonders auch mit einer Vielzahl an Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und auf Konferenzen sowie mit Erfindungsanmeldungen und Patenten hat Günther Cramer einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung leistungsfähiger Photovoltaik-Systeme geleistet“, sagte Universitäts-Präsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep. „Ohne ihn, seinen persönlichen Einsatz und seine Kreativität wäre Deutschland von der Vision einer hundertprozentigen dezentralen Energieversorgung mit erneuerbaren Energien ein ganzes Stück weiter entfernt.“
Günther Cramer studierte an der Universität Kassel Elektrotechnik und gründete 1981 mit Peter Drews, Reiner Wettlaufer und Prof. Dr.-Ing. Werner Kleinkauf die heutige SMA Solar Technology AG. Cramer (61) war bis 2011 Vorstandssprecher des Weltmarktführers für Photovoltaik-Wechselrichter, seit Mai 2011 ist er Aufsichtsratsvorsitzender. Außerdem war er bis November 2012 Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. und ist Vorsitzender des Vorstands des Kompetenznetzwerk Dezentrale Energietechnologien e.V. (deENet) sowie Mitglied des Aufsichtsrats der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Der Universität Kassel ist Cramer insbesondere als Mitglied des Hochschulrats verbunden. 2011 errichtete Günther Cramer zusammen mit Drews und Wettlaufer drei einzelne Stiftungen und die cdw Stiftungsverbund gGmbH als gemeinsame Tochter. Ziel des Verbundes ist es, die Verbreitung regenerativer Energieversorgungsunternehmen in Entwicklungsländern voranzutreiben sowie die Region Nordhessen zu unterstützen. 2012 zeichnete die Deutsche Bundesstiftung Umwelt Günther Cramer mit dem Deutschen Umweltpreis aus.
„Drei Grundgedanken ziehen sich durch alle Veröffentlichungen Cramers“, sagte Prof. Dr.-Ing. Peter Zacharias, Leiter des Fachgebiets Elektrische Energieversorgungssysteme, der die Ernennungsurkunde im Namen der Universität übergab. „Diese Grundgedanken sind: Die Technik muss einfach sein, sie muss kompatibel mit bestehenden Systemen der Energieversorgung sein und die Photovoltaik-Systeme müssen modularisiert und segmentiert sein. Diese Grundsätze haben sich weltweit durchgesetzt. Die Nutzung regenerativer Quellen hätte ohne sie nicht das derzeitige Niveau erreicht.“