Digitalisierung, Automatisierung und Robotik im Fokus
Neuer Rekord: Mehr als 250 Logistikexperten aus dem gesamten Bundesgebiet kamen zum 7. Logistik-Tag am 9. Juni in der Kasseler documenta-Halle. Im Mittelpunkt des Kongresses, der vom Regionalmanagement Nordhessen gemeinsam mit der Deutschen Verkehrszeitung (DVZ) organisiert und von Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann eröffnet wurde, stand in diesem Jahr die Digitalisierung in der Logistik.
„Nordhessen hat als Mitte Deutschlands stärker vom Wachstumstreiber Logistik profitiert als andere Regionen“, sagt Regionalmanager Holger Schach. Zahlreiche Investitionen seien realisiert, viele neue Arbeitsplätze entstanden. Jetzt werde auch die Logistik durch die Digitalisierung neu definiert, Geschäftsmodelle seien im Umbruch. „Weil sich auch Standortfaktoren ändern, muss sich die nordhessische Logistikbranche frühzeitig auf die neuen Entwicklungen einstellen, um ihre Spitzenposition in der Distributionslogistik zu halten“, so Schach weiter.
Justizministerin Kühne-Hörmann eröffnete den Kongress und verwies darauf, dass für Hessen als Land in der Mitte Deutschlands die Logistik und der Transport von Gütern und Waren enorm wichtig seien und Nordhessen dies sehr früh erkannt und gehandelt habe. „Technik und Innovationen geben uns Chancen, die wir früher nicht hatten“, stellte die Ministerin zum Thema Digitalisierung fest – nicht ohne auch auf die Gefahren von Cyberkriminalität zu verweisen, die auch das Justizministerium in den nächsten Jahren vor neue Herausforderungen stellen werde.
Neue Entwicklungen und Trends standen dann auch im Mittelpunkt des 7. Logistik-Tags. „Dort wurden hoch innovative Konzepte für effiziente und zukunftsweisende Lager- und Transportlösungen sowie Beispiele präsentiert“, sagt Dr. Astrid Szogs, Leiterin des Bereichs Mobilität im Regionalmanagement. Beispielhaft dafür steht das Platooning-Projekt der MAN Truck & Bus AG: ein in der Entwicklung befindliches Fahrzeug-System, bei dem mindestens zwei oder mehrere Truck-Trailer-Kombinationen mit Hilfe von Fahrassistenz- und Steuersystemen sowie einer Car-to-Car-Kommunikation in geringem Abstand hintereinander fahren. Dieses „Windschatten-Fahren“ bringt laut MAN eine Kraftstoff-Einsparung je nach Fahrzeugtyp und Konvoilänge von bis zu zehn Prozent „Platooning ist der nächste Schritt hin zu Vollautomatisierung: Aus der Verbindung von fahrerlosem Be- und Entladen, automatisiertem Fahren auf Autobahnen und manuellem Fahren in Städten und auf Landstraßen entsteht eine hohe Flexibilität und dadurch echte Mehrwerte in der Logistik“, erläuterte Frank Tinschert von der MAN AG.
Begleitet wurde der Kongress durch eine Ausstellung von Logistikunternehmen wie General Logistics Systems (GLS), IDI Gazeley, Jungheinrich Vertrieb Deutschland AG & Co. KG, Lindig Fördertechnik GmbH und Mercedes Benz Nutzfahrzeugzentrum Kassel. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Hessen unterstützten den 7. Logistik-Tag als Partner.
„Ich bin ein Container, will nach Antwerpen, suche ein Schiff“
In der documenta-Halle waren Teilnehmer auf der Suche nach Schiffen, Flugzeugen und Zügen – animiert durch eine Aktion von Lufthansa Industry Solutions: Um den Austausch der Teilnehmer anzuregen, wurden Karten verteilt, auf denen beispielsweise „Ich bin ein Container, will nach Antwerpen, suche ein Schiff“ stand. Wer den entsprechenden Partner gefunden hatte, nahm an einer Verlosung teil.