Wie Hannes Meyer die Pädagogik des Bauhauses prägte

Kassel (ots). Sein Beitrag zur Geschichte des Bauhauses wird oft vernachlässigt, erst seit einigen Jahren wird er wiederentdeckt: In dem Schweizer Architekten Hannes Meyer gab es – neben den wesentlich bekannteren Walter Gropius und Mies van der Rohe – einen dritten Bauhaus-Direktor, der eine kurze Phase der einflussreichen Kunst- und Architekturschule prägte. An der Universität Kassel würdigt jetzt ein internationales Symposium das Wirken Meyers und seine Arbeit als Pädagoge.

Hannes Meyer. Fotograf unbekannt. Foto: obs

Hannes Meyer. Fotograf unbekannt. Foto: obs

Meyer (1889 bis 1954) leitete das Bauhaus von 1928 bis 1930; er reformierte die Lehre am Bauhaus und stärkte insbesondere in der Architektur-Ausbildung den Einfluss von Wissenschaft und Technik auf Kosten des künstlerischen Anspruchs. Auch integrierte er wissenschaftliche Studien in den Entwurfsprozess und führte neue technische, natur- und geisteswissenschaftliche Fächer ein.

Ein dreitägiges, international besetztes Symposium „Hannes Meyer als Pädagoge“ soll an der Universität Kassel die Forschung zu Hannes Meyer nun vorantreiben; es konzentriert sich auf das pädagogische Konzept Meyers, auf seine Berufungen neuer Lehrerinnen und Lehrer und auf das Wirken seiner Schüler. Die Tagung wird organisiert von Prof. Philipp Oswalt, Professor für Architekturtheorie und Entwerfen an der Universität Kassel. Oswalt leitete von 2009 bis 2014 die Stiftung Bauhaus Dessau. Er widmet sich seit längerem dem Schaffen Hannes Meyers und bereitet derzeit auch eine Rekonstruktion eines Bauhaus-Albums vor, das Hannes Meyer nach dem Zweiten Weltkrieg geplant und vorangetrieben, aber nie veröffentlicht hatte. Die Gründung des Bauhauses jährt sich 2019 zum 100. Mal.

Das Symposium findet statt vom Donnerstag, 15. März, bis zum Samstag, 17. März. Ort: Universität Kassel, Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung, Universitätsplatz 9. Es wird finanziell gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie der Herman-Henselmann-Stiftung.

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