Virtuelle Kraftwerke, handfeste Vorteile

Die Energiewende bietet Chancen, die sich für kleine und mittelständische Unternehmen gewinnbringend nutzen lassen. Der Energiepartner E.ON Mitte Vertrieb hat zukunftsweisende Lösungen im Angebot: Vom Solarspeicher bis zum virtuellen Kraftwerksverbund. Geschäftsführer Ulrich Fischer erläutert im Interview, wie Energiewende und Unternehmenserfolg Hand in Hand gehen.

Foto: nh

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Herr Fischer, der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland schreitet mit großen Schritten voran. Wind, Photovoltaik, Wasserkraft und Biomasse sorgen dafür, dass inzwischen bereits 25 Prozent der Stromproduktion auf regenerative Anlagen entfallen. Allerdings ist deren Einspeisung ins Netz unregelmäßig. Wie schaffen wir es, auch künftig die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten?

Ulrich Fischer: Durch flexible Lösungen und intelligente Speichermöglichkeiten. Bei E.ON haben wir Angebote entwickelt, die einerseits zur Stabilität der Versorgung beitragen, andererseits aber auch das Interesse unserer Kunden unterstützen, finanzielle Vorteile zu erzielen. Ein Beispiel sind unsere virtuellen Kraftwerke, mit denen wir kleinen und mittelständischen Unternehmen eine hervorragende Option bieten, von der Energiewende zu profitieren.

Was genau muss man sich unter einem virtuellen Kraftwerk vorstellen?

Fischer: Virtuelle Kraftwerke ermöglichen eine intelligente Vernetzung von Erzeugung und Nachfrage insbesondere für industrielle Abnehmer mit dem Ziel, das Stromnetz zu stabilisieren. Mit der zunehmenden Einspeisung von Solar- und Windkraftstrom steigen die Anforderungen an die Netzstabilität. Wir stehen vor der Frage, wie man ein schwankendes Stromangebot im Netz austarieren und die Stromnetzfrequenz bei 50 Hertz stabil halten kann. Virtuelle Kraftwerke sind in der Lage, kurzfristig auf Schwankungen im Netz zu reagieren. Dabei können die Anlagenbetreiber ihren flexiblen Leistungsanteil im Regelenergiemarkt anbieten.

Welche Rolle übernimmt in diesem Zusammenhang E.ON für seine Kunden?

Fischer: E.ON bringt als Systemmanager interessierte Unternehmen in einem Pool zusammen und steuert die dort integrierten Anlagen entsprechend der aktuellen Nachfrage der Netzbetreiber. Für die beteiligten Unternehmen vermarkten wir deren vorhandene elektrische Erzeugungskapazitäten. Daraus erzielen Kunden Zusatzerlöse und leisten einen positiven Beitrag zur Energiewende. Eine ähnliche Dienstleistung bieten wir neuerdings als sogenanntes E.ON Demand Response Management an. Ein einfaches Beispiel: Der Betreiber eines großen Kühlhauses flexibilisiert eine Teilmenge seines Strombedarfs. Diese flexiblen Strommengen werden dann als negative oder positive Regelenergie eingesetzt. In Schwachlastzeiten – wenn also viel Strom im Netz zur Verfügung steht − fährt der Betrieb seine Kühlaggregate hoch und bringt seine Kältekammern auf ein deutlich niedrigeres Temperaturniveau. Im umgekehrten Szenario, also zu Spitzenlastzeiten im Stromnetz, senkt das Kühlhaus seinen Stromverbrauch temporär und nutzt die Pufferwirkung der Kältekammern, um die Temperatur auf dem normalen Betriebsniveau zu halten. Diese sogenannte positive Regelenergie stabilisiert dann das Netz. Im Gegensatz zum virtuellen Kraftwerk wird nicht die Erzeugung flexibilisiert, sondern der Stromverbrauch. Das bedeutet für unsere Kunden Zusatzerlöse, verbunden mit einem positiven Beitrag zur Energiewende und für die Umwelt.

Ulrich Fischer, Geschäftsführer E.ON Mitte Vertrieb. Foto: nh

Ulrich Fischer, Geschäftsführer E.ON Mitte Vertrieb. Foto: nh

Gibt es darüber hinaus weitere Angebote, die E.ON vor dem Hintergrund der Energiewende für seine Kunden im Angebotsportfolio hat?

Fischer: Ja, selbstverständlich. Zusätzlich zum E.ON Demand Response Management haben wir weitere zukunftsweisende Angebote im Portfolio, bei denen E.ON eine Vorreiterrolle einnimmt: die Regelenergievermarktung für große Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) mit einer Leistung von mehr als 10 Megawatt und die EEG-Direktvermarktung. Seit 2012 stehen Stromproduzenten mit EEG-geförderten Anlagen vor der Wahl: Einspeisevergütung oder Direktvermarktung nach dem sogenannten Marktprämienmodell. Die EEG-Direktvermarktung durch E.ON hat für die Anlagenbetreiber handfeste Vorteile. So profitieren die Betreiber von einem garantierten Mehrertrag über die herkömmliche EEG-Vergütung hinaus.

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