Markus Braband: 500 Freunde sollt ihr sein

Aktiv in virtuellen wie realen Netzwerken

Netzwerker Markus Braband. Foto: Mario Zgoll

Netzwerker Markus Braband. Foto: Mario Zgoll

Gute, alte Enid Blyton: Während die britische Autorin der zu den erfolgreichsten Kinderbuchreihen der Welt zählenden Romane um Georgina, Julian, Richard, Anne und Timotheus noch von „Fünf Freunden“ ausging, als Basis für ein großartiges, von zahlreichen spannenden Abenteuern bewegtes Leben („Fünf Freunde auf großer Fahrt“, u.v.m.), muss man diese Zahl heute wohl gewaltig anheben, um zumindest den marginalsten Herausforderungen des Internet-Zeitalters, insbesondere den darin immer wichtiger werdenden Sozialen Netzwerken wie XING und Facebook gerecht zu werden.

Kommunikations-Kompetenz
Auch Markus Braband, 38, tummelt sich hier, kann dabei – wie viele andere – auf „rund 850 Facebook-Freunde“ verweisen. Doch damit allein gibt sich der Mitarbeiter der Internationalen Berufsakademie (iba) – Schwerpunkte: Vertrieb und Studienberatung – nicht zufrieden, denn er verfügt ebenso im richtigen Leben, in dem man sich persönlich kennt, trifft, austauscht, Vertrauen aufbauen (und halten) muss, über eine bemerkenswerte Kommunikations-Kompetenz. Seine ganz realen Kontakte beziffert er daher mit fast konkurrenzlosen „etwa 500“; Beziehungen vor allem in die Wirtschaft, in die Politik und in die Kultur, die äußerst sorgsam gepflegt sein wollen, sollen sie denn ein tatsächliches Netzwerk bilden, mithin den produktiven Austausch und die Vermittlung von Kompetenzen, Fertigkeiten, Informationen wie auch Sach- und Finanzmitteln zum wechselseitigen Nutzen ermöglichen. Das hat jedoch seinen Preis – und der heißt vor allem Zeit.

Ein vertrautes Gesicht
Kein Wunder also, dass Markus Braband, der von sich sagt, dass ihm „der Kontakt mit anderen Menschen schon immer ganz wichtig war und ist“, zu den vertrautesten Gesichtern fast jeder relevanten Veranstaltung in Kassel zählt. Hier und in ausgewählten Zirkeln trifft der schon früh gesellschaftspolitisch engagierte Kasseler, der sich bereits in seiner Jugend als Schulsprecher exponierte, heute regelmäßig zahlreiche Multiplikatoren und Wegbegleiter aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wieder, die ihn insbesondere in seiner Zeit als für Kultur und Bildung zuständiger Kasseler CDU-Stadtverordneter (2001-2006) kennengelernt haben, „vorzugsweise kenntnisreich und ohne parteipolitische Scheuklappen agierend“. Dass der bekennende Sauna- und Auto-Fan – stolzer Besitzer eines älteren Mercedes Coupés – sich bereits vorher einen Namen gemacht hatte, bewies das damals erstmalig mit Kumulieren und Panaschieren zustande gekommene Wahlergebnis: Als „Newcomer“ auf die Position 20 gesetzt, wurde Braband durch die Gunst des Wählers gleich sechs Plätze nach vorne gewählt. Sein zu diesem Zeitpunkt schon zehn Jahre währendes, intensives Partei-Engagement machte ihm den Einstieg ins Rathaus leicht, kannte er doch bereits einen Großteil der dortigen Akteure.

Nicht mehr aufgestellt
Dass Loyalität auch unangenehme Konsequenzen haben kann, musste der Vertraute des damaligen CDU-Fraktionsvorsitzenden Chris-toph Holler im Zuge des Selbstzerfleischungsprozesses der Kasseler CDU nach der verlorenen OB-Wahl 2005 – bekannt geworden als „Holler-Gehb-Konflikt“ – erleben: Da er sich nicht von Holler distanzieren wollte, wurde Braband für die folgende Kommunalwahl einfach nicht mehr aufgestellt. Auch 2011 fast erfolgreich als Kandidat ferngehalten, katapultieren ihn die Wähler – darunter Stadträtin Brigitte Bergholter (SPD), die bereits im Vorfeld angekündigt hatte: „Meine drei Stimmen haben Sie – Ich will ja, dass Sie wieder ins Rathaus kommen!“ – immerhin von Platz 43 auf Platz 30, was jedoch noch immer nicht reichte. Markus Braband, auch ehrenamtlich stark engagiert, lässt sich davon indes nicht erschüttern: „Der demographische Wandel arbeitet für mich – ich kann warten!“ Sein Netz knüpft er derweil munter weiter.

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