Studio d(13) will Kunst für Kids und Teens spannend machen

Was ist in dieser gläsernen Kiste? Nichts, denkt der arglose Betrachter und irrt sich gleich gewaltig. Denn die durchsichtige Box beheimatet Atmosphäre, wird er gleich eines Besseren belehrt und wundert sich. Na, das kann ja spannend werden, vor allem für die Kids und Teens. Denn für die jungen documenta-Besucher stehen die zahlreichen Behälter in einem riesigen Regal in der Dock-4-Halle in Reih und Glied. Noch. Denn ihre Inhalte zu entdecken, ist das erklärte Ziel.

Llyn Foulkes heizte den Kids mit seiner „Machine“ gleich zum Auftakt kräftig ein. Foto: Mario Zgoll

Llyn Foulkes heizte den Kids mit seiner „Machine“ gleich zum Auftakt kräftig ein. Foto: Mario Zgoll

65 Künstler machen mit
65 Künstler der dOCUMENTA (13) haben es sich nicht nehmen lassen, während der weltgrößten Ausstellung zeitgenössischer Kunst die Jüngsten inspirieren zu wollen. Doch so „luftig“ wie Atmosphäre sind die verstauten Ausgangsobjekte für den documenta-Diskurs nur ausnahmsweise, Handfesteres dagegen die Regel. So ist in einer der Kisten ein orientalisches Kissen zu erspähen, andernorts warten Geldscheine, Zitate oder Songtexte, sonstige Materialien oder Gedanken darauf, unter die Lupe genommen zu werden.

Entdeckungstour durch die Ausstellung
Junge Kunstinteressierte in Kassels Kunstsommer aktiv miteinzubinden, ist das Anliegen des Kinder- und Jugendprogramms. Besagtes Regal biete dafür die Grundstruktur und sei ein „wahnsinnig wichtiges Element“, betonte Projektleiterin Friederike Siebert zur Eröffnung. Erst sollen die Inhalte der Boxen kennengelernt und darüber gesprochen werden, um nachfolgend die Entdeckungstour in der Ausstellung selbst fortzusetzen und den Gedankenkanon fortzuführen, erläutern die documenta-Macher interessierten Eltern zur Premiere. Zu Füßen des Regals nimmt derweil schon mal der Nachwuchs das pastellfarbene Spielmobiliar, das sich nach Herzenslust drehen und rollen lässt, freudig in Besitz. Und lässt keinen Zweifel daran, wer in den nächsten Wochen hier Regie führen wird. Kinder und Jugendliche sollen es sein, Hortgruppen und Schulkinder, die in Workshops, in Jugendclubs oder Feriengruppen die aktuelle documenta auf ihre Weise erfahren und erforschen werden.

„Es ist eine simple Idee, aus der ein wundervolles Projekt entstanden ist“, freut sich Carolyn Christov-Bakargiev, künstlerische Leiterin des dOCUMENTA (13), über das neue Angebot und setzt hinzu: „Die documenta ist nicht nur für Erwachsene. Auch Kinder, Teens und Familien sollen partizipieren.“ Geschäftsführer Bernd Leifeld pflichtet ihr bei: „Einer der Akzente ist, sich um die nächste Generation zu kümmern. Denn die Zeiten, in denen documenta nur etwas für Ältere ist, sind vorbei.“

In den hessischen Sommerferien auch unter der Woche
Für alle Kinder und Jugendlichen zwischen sechs und 16 Jahren bietet Studio d(13) für Kids und Teens während der gesamten Sommerferien vom 10. Juli bis 8. August auch unter der Woche offene Workshops an. Zusätzlich zu den Wochenenden (samstags und sonntags 11 bis 14 Uhr und 15 bis 18 Uhr) haben junge Menschen ab sofort jeden Dienstag und Mittwoch von 15 bis 18 Uhr die Möglichkeit, aktiv an der dOCUMENTA (13) teilzunehmen. Angeleitet werden die Veranstaltungen von Weltgewandten Begleiterinnen und Begleitern mit Erfahrung in der Arbeit mit jungen Menschen. Teilnehmende Kinder und Jugendliche haben während eines dreistündigen Workshops die Möglichkeit, verschiedene Projekte der dOCUMENTA (13) selbst kennenzulernen und zu erforschen. Die Teilnahme an den offenen Workshops kostet 10 Euro pro Person. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig, sondern kann am Tag des Workshops direkt in der Dock 4-Halle erfolgen. Den Veranstaltungsraum befindet sich in der Dock 4-Halle, hinter dem Fridericianum, Karl-Bernhardi-Straße (Hofeingang).

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