Was das französische Nationalmuseum Cité de l’Automobile – Musée National – Collection Schlumpf zu zeigen hat, kann sich sehen lassen. Das größte Automobilmuseum der Welt beeindruckt mit einer bedeutenden Sammlung von Fahrzeugen, vorwiegend aus der Frühphase der Automobilzeit. Raritäten aus dem Hause Bugatti, Mercedes oder Alfa Romeo, aber auch heute längst vergessene Fabrikate haben die Brüder Schlumpf zusammengetragen, bevor sie sich unter anderem durch ihre Sammelleidenschaft ruinierten. Ausgestellt sind in der Cité de l’Automobile aber nur 250 der rund 400 Fahrzeuge umfassenden Sammlung. Die anderen lagern seit vielen Jahrzehnten unangetastet in den Hallen und Kellern der ehemaligen Fabrik der Brüder Schlumpf. Diese schlafenden Automobilschönheiten gelten als der letzte noch zu hebende Schatz der Automobilgeschichte.
Gemeinsam mit meinem Freund Dr. Dietrich Krahn habe ich die Ehre, 40 bisher noch nie gezeigte Fahrzeuge aus der Sammlung Schlumpf in Kassel zu präsentieren. Im Rahmen der 1100-Jahrfeier der nordhessischen Metropole sind diese besonderen Automobile vom 1. Mai bis 31. Juli im Unternehmenspark Kassel (UPK), Lilienthalstraße 25, Halle 19, ausgestellt.
Wer dabei toprestaurierte und auf Hochglanz polierte Oldtimer erwartet, wird Augen machen. Die Autos sind zum Teil in einem erbärmlichen Verfallszustand. Wir zeigen sie ganz bewusst völlig ungeschönt, genau so, wie wir sie in Frankreich vorgefunden haben. Angestoßen werden soll damit eine deutsch-französische Diskussion über die Zukunft der Ausstellung und die Frage, ob die Fahrzeuge Kunstobjekte oder automobiles Kulturgut sind. Darf man restaurieren, sollte man konservieren oder lässt man diesen Schatz als Kunst verfallen?
Neben Freunden klassischer Automobile sollen aber auch Motorradfans auf ihre Kosten kommen. Der PS.Speicher aus Einbeck hat uns für die Ausstellung ganz besondere Zweiräder zur Verfügung gestellt, die es sich ebenfalls anzuschauen lohnt.
Wir freuen uns auf diese exklusive Veranstaltung und bedanken uns herzlich bei unseren Familien, Partnern, Sponsoren und vielen Helfern, die das Projekt erst möglich gemacht haben. Unser besonderer Dank gilt dem Schirmherren und Verkehrsminister Dr. Peter Ramsauer, Hans Eichel für seine unkomplizierte Unterstützung, Bürgermeister Bertram Hilgen und der Stadt Kassel sowie dem Kurator des französischen Museums Richard Keller, ohne den diese Ausstellung niemals stattfinden könnte.
Heinz W. Jordan
Organisationsleitung Schlafende Automobilschönheiten