Nachdem Handball-Bundesligist MT Melsungen in den letzten Tagen und Wochen bereits diverse Neuverpflichtungen und Vertragsverlängerungen bekannt gegeben hat, ist nun eine weitere Personalia in trockenen Tüchern: Die Laufzeit des bis 2015 reichenden Kontrakts mit Michael Allendorf wurde vorzeitig um zwei weitere Jahre auf den 30. Juni 2017 ausgedehnt. Damit ist Allendorf nach Kapitän Nenad Vuckovic und Trainer Michael Roth der dritte MT-Profi, der den Nordhessen mindestens noch die nächsten vier Jahre erhalten bleibt.
“Ich bin hier quasi heimisch geworden”, gesteht der gebürtige Heppenheimer, “das gilt besonders für Melsungen und Kassel, wo ich jetzt wohne, aber auch für die Region insgesamt”. Die fast heimatlichen Gefühle aber waren nicht das Hauptmotiv für die Vertragsverlängerung des Rechtshänders bei den Nordhessen. Unumwunden gibt der 27-jährige zu, dass sein Herz inzwischen an der MT hängt und er die professionelle Arbeit des Vereins in den bislang dreieinhalb Jahren seines Engagements sehr zu schätzen weiß.
Dabei war es nicht selbstverständlich, dass die MT den Zuschlag des Linksaußen für weitere zwei Jahre erhält – vorzeitig noch dazu. Denn der gute Lauf in dieser Saison – Allendorf führt aktuell die Bundesligatorschützenliste an und ist zudem fürs All-Star-Team nominiert – hat auch andere Interessenten auf den Plan gerufen, im In- wie auch im Ausland. “Ein Wechsel wäre schon sehr verlockend gewesen, finanziell wie sportlich”, verrät er und ergänzt “ich hätte auf lukrative Angebote von Vereinen eingehen können, die schon jetzt international spielen”. “Aber”, so Allendorf, “wir haben hier bei der MT eine gute Mannschaft, die noch weiter verstärkt wird und mit der wir viel erreichen wollen und ganz sicher auch erreichen werden. Der Reiz besteht einfach darin, eine solchen Weg mit zu gehen und zur Realisierung der Ziele beizutragen.”
Sein Trainer freut sich natürlich über dessen Entscheidung. “Michael hat in dieser Saison einen weiteren Schritt nach vorn gemacht, sportlich, wie persönlich. Seine Leistungen auf dem Spielfeld sind zusehends konstanter geworden, wozu ganz sicher auch unser verändertes System und der kollegiale Wettstreit mit Johannes Sellin, seinem Pendant auf der rechten Seite, beitragen”, erklärt Michael Roth. Auch persönlich sei er gereift, soweit das ein Trainer beobachten könne. “Spieler, die sich weiterentwickeln wollen, dies unter Beweis stellen und so auch einer Mannschaft insgesamt zu mehr Kontinuität verhelfen, muss ein Verein einfach an sich binden. Ich bin froh, dass dies unseren Verantwortlichen Axel Geerken und Barbara Braun-Lüdicke gelungen ist”, so der MT-Coach.
Den Schwerpunkt will Michael Allendorf in den nächsten vier Jahren auf das sportlichen Fortkommen mit der MT legen. Darüber hinaus würde er aber sein Können gern auch öfter in der Nationalmannschaft zeigen. Dass er einen festen Platz im Notizbuch von Bundestrainer Martin Heuberger hat, zeigte sich zuletzt wieder an den Einladungen zu den beiden Lehrgängen der DHB-Auswahl und der Berufung ins B-Team. Bislang kann er auf sieben Länderspieleinsätze verweisen. Der Goalgetter hat aber auch seine Ausbildung abseits des Spielfeldes im Blick. Er absolviert ein Fernstudium im Bereich Sportmanagement und hofft, dies parallel zu seinem Engagement bei der MT Melsungen bis 2017 abschließen zu können.