Der E.ON Kassel Marathon bietet auch im Jubiläumsjahr eine vielfältiges Rahmenprogramm. So ist der Kunstwettbewerb für die Schulen zum fünften Mal Bestandteil der Veranstaltungen. Unter dem Motto „Auf dem Weg nach Rio“ sind aus den über 250 Einsendungen die Besten ausgewählt worden, die im Rahmen einer Ausstellung präsentiert werden und als Großflächen-Kunstwerke die tristen Gitter des Kasseler Auestadions während des Marathon-Wochenendes (16. bis 18. September) verschönern.
Zum siebten Mal gibt es am Samstag, 3. September das Sportmedizinische Symposium unter Leitung von Marathon-Arzt Dr. Peter Kentsch im Medizinischen Versorgungs-Zentrum Baunatal. Die Fachveranstaltung für Ärzte und Physiotherapeuten hat sich längst bundesweit einen hervorragenden Ruf erworben.
Im Jubiläumsjahr darf, nach abgeschlossener Baustelle, auch wieder direkt an „Joe‘s Garage“ vorbeigelaufen werden, einer der absoluten Stimmungs-hochburgen an der Marathon-Strecke, wo in diesem Jahr Dirk van der Werf wieder für Moderation sorgt. Im Vorfeld liest Marc Bischoff in der „Weltkulturtheke“ am Mittwoch, 7. September, aus seinem Kult-Buch „Lauf, Du Sau!“. Für diese Lesung muss man kein Läufer sein, das wird garantiert megalustig. „Lauf, Du Sau“ ist Unterhaltung pur, und das nicht nur für Laufbegeisterte.
Am Freitag, 9. September (19 Uhr), kommt Inka Nisinbaum zu einer Lesung ins Klinikum Kassel. Als Inka Nisinbaum 1979 zur Welt kommt, prognostizieren ihr die Ärzte eine Lebenszeit von vier Jahren. Der Grund: Mukoviszidose. Eine Erbkrankheit, die zwar behandelbar, aber irgendwann nicht mehr aufzuhalten ist. Doch trotz schlechter Prognosen entwickelt Inka sich zunächst prächtig. Bis sie im Alter von 22 Jahren nur noch eine Chance auf Leben hat: Eine seltene Leber-Lungen- Transplantation. In ihrem bemerkenswerten Buch „Ich bin noch da“ erzählt die heute 36-Jährige von ihrer Wartezeit auf neue Organe, vom Balanceakt zwischen der Wunschliste für ein Leben danach und dem Verfassen des Testaments – und wie wichtig Laufen für sie ist.
Den Abschluss des Kulturprogramms macht 5.000-m-Olympiasieger Dieter Baumann mit „Dieter Baumann, die Götter und Olympia“. Er hat die Laufbahn mit den Brettern, die die Welt bedeuten, getauscht. In Kassel feierte Baumann damals seine Weltpremiere im Starclub, inzwischen sind seine un- und außergewöhnlichen Kabarett-Programme schon Kult. Baumann ist wahrscheinlich der beste Comedian unter den Läufern, doch garantiert ist er der beste Läufer unter den Comedians. Mit einer großen Portion Selbstironie nimmt der Schwabe sein Publikum mit auf die Reise durch die Welt des Sports. Genauer: nach Olympia! Er erzählt Geschichten aus dem Olympischen Dorf, erzählt von Begegnungen in Kenia, den Fidschi Inseln und von der Schwäbischen Alb. Der Botschafter des E.ON Kassel Marathon und Herkules-Berglauf-Sieger von 2010 ist am Samstag, 10. September (20 Uhr) im Gasthaus „Zum Bahnhof“ in Ahnatal-Weimar zu erleben. Ein Muss für alle Läufer. Und vorher ab 17.30 Uhr haben interressierte Läufer sogar noch die Gelegenheit, eine Runde um den Bühl mit dem Olympiasieger und Motivationskünstler zu drehen.
Marathon bewegt seit zehn Jahren die Region
Es ist eine der großen Erfolgsgeschichten im nordhessischen Sport. Als Winfried Aufenanger 2007 den ersten Kasseler Marathon ins Leben rief, konnte man noch nicht erahnen, was dies für die Region bedeutet. Vor dem zehnten E.ON Kassel Marathon vom 16. bis 18. September weiß man es längst. Der Marathon hat sich zur größten nordhessischen Sportveranstaltung entwickelt, aus anfangs 5.000 Teilnehmern sind inzwischen 12.000 geworden – alle Wettbewerbe zusammengefasst. Die Veranstaltung hat, das kann man mit Fug und Recht sagen, die Nordhessen ans Laufen gebracht. Der Slogan „Wir bewegen die Region“ ist mehr als ein geflügeltes Wort. Von Beginn an hat der ehemalige Marathon-Bundestrainer mit der Erfahrung als Organisationsleiter von 32 Kasseler Cityläufen an diese Vision geglaubt. Beim Jubiläum im September – erstmals im Herbst – will man den insgesamt 100.000 Läufer der noch jungen Kasseler Marathon-Historie begrüßen und den 30.000 „Mini“. Denn der Mini-Marathon über 4,2195 km am Vortag ist mit zuletzt 5.000 Startern aus 130 Schulen der absolute Publikumsliebling und in dieser Form einmalig in Deutschland. Die Startgebühren der jungen Läufer (9–19 Jahre) werden von Paten übernommen, für die Organisatoren stets eine große Herausforderung. Belohnt werden sie ebenso wie die Erwachsenen am nächsten Tag mit Gänsehaut-Atmosphäre im Kasseler Auesta‧dion. „Wir haben den schönsten Zieleinlauf Deutschlands“, sagt Winfried Aufenanger und jeder, der diesen schon einmal erleben durfte, mag ihm da nicht widersprechen. Die Kasseler und die Nordhessen haben den Marathon angenommen, das zeigt auch die tolle Stimmung an der Strecke, die weitaus schneller und flacher ist als manch einer beim Namen Kassel glaubt
Das beweisen allein schon die starken Zeiten, die in den letzten Jahren auf dem Stadtkurs erzielt wurden. Zahlreiche davon fanden sich in den Top Ten der jeweiligen Marathon-Jahresbestenliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes wieder.
Ebenfalls einmalig in Deutschland: Zu Beginn der 15 zu durchlaufenden Stadtteile und der Gemeinde Lohfelden werden die Läufer von „Willkommen in …“-Schildern begrüßt, in diesem Jahr erstmals mit märchenhaften Motiven der GRIMMWELT.
Das Disziplinangebot von Marathon über Halbmarathon, Marathon-Staffel, Walking und Handbiker ist umfassend, mit der Deutschen Ökumenischen Kirchenmeisterschaft, der Hessischen vhs-Meisterschaft, dem MLP-Uni-Cup, dem Raiffeisen-Azubi-Cup, dem Polizei-Cup und dem PaKa-Cup (mit dem Paderborner Osterlauf) gibt es attraktive Zusatz-Wertungen. Erstmals ist in diesem Jahr auch ein Bambini-Lauf mit im Programm.
In 18 Marathon-Stützpunkten in der Großregion Nordhessen, Osthessen, Südniedersachsen und Ostwestfalen werden die Läufer auf den E.ON Kassel Marathon vorbereitet, auch das ist in dieser Flächendeckung sicher herausragend.
Auch die Sponsoren haben die Bedeutung der Veranstaltung erkannt. Das Marathon-Netzwerk wächst stetig, neben Titelsponsor E.ON unterstützen an die 50 weitere Partner den Marathon. „Ohne diese Unterstützung könnten wir das so nicht über die Bühne bringen“, erklärt Winfried Aufenanger, „und es macht uns stolz, dass wir seit zehn Jahren zeigen können, was es heißt, gemeinsam die Region zu bewegen und Kassel und Nordhessen erfolgreich in den Fokus zu rücken.“
So steht einem rauschenden Jubiläum nichts im Wege – und wer nicht selbst mitlaufen kann, kommt eben an die Strecke, feuert an oder engagiert sich als einer von 1.100 Helfern.
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Fotos: Michael Bald, Stefan Waldert/punkt.waldert.küppers