Mit Kassel verbindet mich, neben dem Umstand, dass ich hier geboren wurde die Tatsache, dass ich Kassel lebens -und liebenswert finde und ich es genieße, hier zu leben. Daher wünsche ich mir, dass man mit mehr Selbstbewusstsein und Stolz darauf verweist, was in Kassel erreicht wurde und was vorhanden ist. Ich wünsche mir, dass man nicht so oft das „halb leere Glas“ sieht, statt des halb vollen. Schön wäre es da, wenn alle, die Verantwortung tragen, bei Fragen, die unsere Region betreffen, an einem Strang zögen, auch über parteipolitische Grenzen hinweg und nicht ständig versuchen würden, beim politischen Gegner „das Bein stehen zu lassen“.
Wenn ich unterwegs bin, werde ich oft auf Kassel angesprochen. Ich stelle fest, man weiß etwas über den KSV, die Documenta, aber ansonsten? Dann lege ich erst einmal los und erzähle, was wir hier so alles haben. Angefangen mit kulinarischen Sensationen wie der „Ahlen Wurscht“, bei der nur hartgesottene Vegetarier widerstehen können, über eine auf die Einwohnerzahl bezogene ungewöhnlich hohe Museumsdichte, seit zwei Monaten Weltkulturerbe, Theater, Konzerte, vielfältige Sport-und Freizeitanlagen und vieles mehr. Darüber hinaus ist die Universität mit über 20.000 Studenten dabei, das Bild Kassels als Beamtenstadt gründlich aufzumischen und zu verjüngen. Kassels geografische Lage ist hervorragend. Die Wirtschaft profitiert von guten Verkehrsanbindungen auf der Straße, der Schiene und, auch wenn dies klein geredet wird, in der Luft.
„Das haben wir gar nicht gewusst“, ist dann oft die Reaktion derer, die gefragt haben. Ja, ich finde, wir können stolz auf unser Kassel sein! Ein bisschen „Gemähre“ darf ja sein, aber alles in allem können wir selbstbewusst sagen: „Mäh sinn mäh!“
Christopher Posch
Rechtsanwalt und Fernsehdarsteller