Dass Teamarbeit in Unternehmen großgeschrieben wird, ist keine Neuigkeit. Niemand schmückt sich mit Egoismus, Ellenbogenpolitik oder Missgunst. Nutzen wir aber auch alle Möglichkeiten funktionierender Teamarbeit? Wenn es zum Beispiel um das Treffen von Entscheidungen geht – ziehen wir alle Experten zusammen und treffen die Entscheidung im Expertenteam? Oder treffen wir Entscheidungen oft noch nach Hierarchiestufe und vermeintlicher Zuständigkeit? Die Zeit der Alleingänge ist vorbei – immer mehr Mitarbeiter möchten mitgestalten, mitentscheiden, mitreden. Wenn wir ein paar Regeln vereinbaren, ist dies durchaus auch sinnvoll, denn so ergibt sich eine wunderbare Perspektivvielfalt, die man alleine nur schwer erreicht.
Es gilt aber dringend, im Vorfeld die Weichen für einen optimalen Verlauf der Teamentscheidungen zu stellen.
- So sollte klar sein, ob unser Unternehmen die Kultur für solche Entscheidungen liefert (Vertrauens- und Loslasskultur).
- bei welchen Themen ein Expertenteam sinnvoll ist.
- wie der Entscheidungsprozess aussieht und welche Rollen im Team eingenommen werden (Transparenz für alle Beteiligten).
- dass eine Person die Gruppe moderiert und die Regeln im Auge hat.
- dass Totschlagargumente tabu sind! („Das ist bei uns nicht machbar“, „Was ist das für ein Blödsinn?“ …).
- dass Kritik erwünscht ist und kritische Anmerkungen auf keinen Fall negative Auswirkungen haben.
Eine Empfehlung aus der Erfahrung: Eine Person sollte die Rolle des „Advocatus Diaboli“ übernehmen. Das bedeutet, dass diese Person kompromisslos die Gegenposition einnimmt, selbst wenn sie ihr nicht zustimmt. So wird die Entscheidung immer mit dem Gegenspieler beleuchtet und wir vermeiden eine „weichgespülte“ Entscheidung.
Unterschätzen Sie nicht die positiven Nebeneffekte, die sich durch eine Entscheidung im Team ergeben. Neben einem gesteigerten Wir-Gefühl, gelebter Wertschätzung und Unternehmensbeteiligung außerhalb der Gehaltsabrechnung geben Sie die Möglichkeit, direkt an der Unternehmensentwicklung mitzuwirken. Ihre Potentialträger werden ohnehin nach Verantwortung und Mitspracherecht fragen. Bauen Sie die Teamentscheidung in Ihren Führungsalltag und Ihre Entscheidungswege ein. Wir sind gespannt auf Ihr Feedback in der Umsetzung.
Entscheiden Sie noch oder entscheiden sie schon? Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie Ihre Entscheidungswege unter die Lupe nehmen möchten!
Über die Autorin:
Sonja Trieschmann gehört bereits seit 17 Jahren zum Team der Unternehmensberatung Müller + Partner. Seit Januar 2017 hat sie die Geschäftsführung im Unternehmen übernommen. Müller + Partner unterstützt und gestaltet seit 1995 strategische Personal- und Organisationsentwicklung durch moderne und pragmatische Beratungs-, Trainings- und Coachingprogramme. Die sinnvolle Beratung, die den Menschen als Schlüssel für den Unternehmenserfolg entwickelt und Prozesse optimal gestaltet, steht dabei im Mittelpunkt.