Wirtschaftsfaktor Tourismus

Die Gästebranche stärkt denWirschaftsstandort Nordhessen und erwirtschaftet 2,3 Milliarden Euro in 2017. 47.700 Menschen in der Region leben vom Tourismus.

Touristische Attraktionen wie hier die Karlsaue gibt es in Nordhessen zuhauf. Foto: Kassel Marketing GmbH, Paavo Blåfield

Der Tourismus zählt zu den bedeutenden Branchen der nordhessischen Wirtschaft. Das bestätigt eine aktuelle Studie der dwif-Consulting GmbH, München, im Auftrag des Regionalmanagements Nordhessen. Danach besuchen jährlich 49,5 Millionen Tagestouristen und 9,77 Millionen Übernachtungsgäste die GrimmHeimat NordHessen, die damit im Jahr 2017 einen Bruttoumsatz von 2,3 Milliarden Euro erwirtschaftet hat.

Attraktiver Standortfaktor
Der Tourismus trägt jedoch nicht nur zur Wirtschaftskraft der Region bei, er sichert darüber hinaus die Attraktivität der Region für die hier lebenden Menschen und ist ein wichtiger Standortfaktor bei der Akquisition von Arbeitskräften aus anderen Regionen.

In der nun vorgestellten Studie wurden neben den statistisch erfassten Daten in Betrieben ab zehn Betten auch Übernachtungen auf Camping- und Wohnmobilstellplätzen sowie in Privatzimmern dargestellt. Unberücksichtigt sind die zahlreichen Besuche bei Freunden und Verwandten, die nicht über Statistiken und Untersuchungen erfasst werden.

Täglich 162.000 Gäste in der Region
Mit den Tages- und Übernachtungsgäste verbucht die Region jährlich insgesamt 59,2 Mllionen touristische Aufenthaltstage, das heißt. durchschnittlich verbringen jeden Tag ca. 162.000 Menschen einen Urlaubs- oder Ausflugstag in Nordhessen. Mit ihren Ausgaben sichern die Besucher 47.700 Vollzeitarbeitsplätze. Tatsächlich sind jedoch deutlich mehr Menschen in der Branche beschäftigt, da viele in Teilzeit arbeiten.

Leitökonomie
„Tourismus ist eine Leitökonomie des 21. Jahrhunderts und bietet gerade für das ländlich geprägte Nordhessen große Entwicklungschancen. Die vorliegende Studie bestätigt das Engagement der zahlreichen Tourismusakteure in der Region. Sie zeigt, dass sich Investitionen von Kommunen und Unternehmen in die tourismusbezogene Infrastruktur, konkrete Produkte und die touristische Vermarktung lohnen“, erläutert Landrat Stefan G. Reuß, Aufsichtsratsvorsitzender der Regionalmanagement Nordhessen GmbH. Er sieht den Tourismus als klassische Querschnittsbranche. Denn nicht nur Gastgewerbe, sondern auch Einzelhandel, Dienstleister oder Zulieferer wie regionale Produzenten und Handwerksbetriebe, profitieren vom Tourismus. Mehr als 30 % des touristischen Umsatzes fließen in den nordhessischen Einzelhandel, 23 % werden über Dienstleistungen abseits des Gastgewerbes generiert.

Schwerpunkte um Edersee & Co.
Schwerpunkte des Tourismus in Nordhessen sind die Edersee-Region, Willingen, Bad Wildungen und Kassel. Doch auch in den übrigen Regionen entwickeln sich die Tourismuszahlen positiv. Besuchermagnete wie der Tierpark Sababurg, die Mohnblüte im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land, der Fulda-Radweg R1 oder die Bad Hersfelder Festspiele verzeichnen jährlich steigende Besucherzahlen.

Steuereinnahmen stärken Kommunen
Der Tourismus ist nicht nur Umsatzbringer. Er leistet über Steuer- und Abgabeneinnahmen einen Beitrag zur Finanzierung der öffentlichen Haushalte. Allein aus Mehrwertsteuer und Einkommensteuer resultieren zirka 213,6 Millionen Euro Steueraufkommen aus dem Tourismus in der Region Nordhessen. Zusätzliche Effekte werden unter anderem durch Grundsteuer, Gewerbesteuer, Zweitwohnungssteuer, Kurtaxe und Tourismusabgabe erzielt, dessen Quantifizierung jedoch im Rahmen dieser Studie nicht ermittelt werden konnten.

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