Das Café Westend und sein französisches Vorstadtflair
Der älteste Stammgast ist stolze 92. Er ist einer von denen, die häufig am Tisch gleich vorn am Eingang sitzen. Dort nehmen jene Platz, die oft ins Café Westend kommen, manche von ihnen täglich. Der Tisch gleich am Eingang, direkt vor der Theke – auch er hat eine besondere Funktion. „Für viele ist das hier ein Stück Heimat, ein Nach-Hause-kommen“, sagt Inhaber Peter Hochhuth. Daher wundert es ihn nicht, dass man ihm für das gute Stück mit den vielen Spuren gelebten Lebens auch schon mal 1000 Euro geboten hat. Aber: Verkauft wird der Stammtisch nicht. „Dann würde unseren Gästen etwas fehlen.“
Drin oder draußen. Wo sitzen? Die Qual der Wahl. Drin ist es einfach schön, wohnzimmergemütlich mit all seinem unterschiedlichen Mobiliar, das dennoch so gut und selbstverständlich zusammen passt. Ein bisschen wie das gute, alte Wohnzimmer von Oma. Hier finden auch die wechselnden Vernissagen und Ausstellungen statt. Vor dem Haus sitzt es sich aber auch ausgezeichnet. „Schon ein paar Grad Plus, und die ersten Gäste sitzen draußen“, lächelt Hochhuth.
Seit sechs Jahren führt der 53-Jährige sein Café, und spätestens seitdem verströmt es ein Flair wie in einem leicht verträumten Pariser Vorort. Schüler und Rentner, Studenten, Anwohner und Durchreisende, Intellektuelle und Nichtintellektuelle genießen hier bei taz und FAZ, bei Magazinen und Illustriertenlektüre die große Auswahl an Frühstücksvariationen, den frischen, hausgemachten Kuchen und jene Leckereien der Speisekarte, die immer im 14-Tages-Turnus wechseln. Und wer noch mehr Café Westend haben möchte, der kann hier seine Familienfeier bis zu 50 Personen buchen. Auch außer Haus, versteht sich.
Café Westend, Peter Hochhuth, Elfbuchenstraße 18, Telefon (0561) 9201122, westendcafe-kassel.de. Öffnungszeiten: Täglich 9 bis 20 Uhr, Sonn- und Feiertag 10 bis 19 Uhr.