Am Brasselsberg zu wohnen, das war schon als Kind mein Traum. Ich bin zwar in Kassel im Diakonissenkrankenhaus geboren, aber meine Familie lebt seit Generationen in Malsfeld, und dort bin ich auch aufgewachsen. Doch einmal im Jahr besuchte ich zusammen mit meiner Mutter schon als kleines Mädchen meine Tante „Am Hahnen“. Und für mich war von Anfang an klar, hier am Brasselsberg willst du später auch einmal wohnen. Die Verbindung aus eleganter Architektur und der Art, die Natur gärtnerisch zu kultivieren, übte auf mich einen ungekannten Zauber aus. Nach beruflichen Tätigkeiten in Hannover, Frankfurt und London, die mich schließlich nach Melsungen führten, ging vor 13 Jahren mein Kindheitstraum in Erfüllung. Ich zog an den Brasselsberg.
Und die Wirklichkeit hatte nichts an Reiz verloren. Ich fühlte mich von Anfang an zu Hause. Nun lebe ich in der Stadt und im Grünen. Mein Tag begann fortan mit einem Lauf über die Dönche. Mein Arbeitsplatz in Melsungen war gut zu erreichen. Dank Kassels zentraler Lage und der guten ICE-Verbindungen konnte ich meine Geschäftsreisen innerhalb Deutschlands zeitsparend an einem Tag erledigen. Und nicht zuletzt diese zentrale Lage war ein Erfolgsfaktor für die Kongresse und Symposien, die ich in der Gesundheitswirtschaft organisiert habe. Das Kasseler Kongress Palais schnitt in der Bewertung der Teilnehmer stets besser ab als namhafte Häuser in Berlin, Frankfurt und München. Und stets waren die zahlreichen Gäste von der documenta, zu der ich regelmäßig nach Kassel einlud, begeistert.
Ich freue mich auch mit meinen Clubschwestern von Soroptimist Kurhessen-Waldeck über das Prädikat Welterbe für den Herkules und seine Wasserspiele. Am Tag, als die frohe Botschaft kam, sangen wir mit unserem Chor Sing and Swing in der Muschel im Bergpark beschwingt von Stolz „Oh Willi-Allee“.
Als Ruheständlerin weiß ich unterdessen auch das Kulturangebot in Kassel zu schätzen. Ich liebe die Premierenabende im Schauspielhaus, im Opernhaus, die Sinfoniekonzerte im Kongress Palais. Ein Ort der Rekreation ist für mich in guten wie in schlechten Tagen die Habichtswaldklinik. Und beim Golfen in Wilhelmshöhe ist mein Blick nicht nur auf den kleinen weißen Ball fokussiert, sondern wandert auch hinüber zum Herkules inmitten der wunderbaren grünen Kulisse.
Auf nach Kassel – mein Kindheitstraum hat der Realität standgehalten.
Uta Meurer, Präsidentin Soroptimist International Club Kassel-Kurhessen-Waldeck