2001 kam ich mit meiner Familie von München nach Kassel. Ganz zu Beginn wusste ich von Kassel nicht viel und der Abschied aus München, wo wir fast 20 Jahre lebten, war schwierig.
In Kassel angekommen haben wir bald Freunde gefunden, die uns den Einstieg in die neue Heimat erleichterten und mit uns viel in und um Kassel unternahmen. So haben wir mit unseren drei kleinen Kindern den Habichtswald, die Sababurg, den Edersee, die Radwege an der Fulda, den Bergpark, den Grischäfer in Bad Emstal und den Kasseler Tennisclub kennengelernt.
In der Klinik fand ich viele interessierte und hoch motivierte Kollegen und Mitarbeiter aus anderen Berufsgruppen, die mich zwar zuerst mal vorsichtig abtasteten, aber dann sehr herzlich aufgenommen haben und so die Basis für eine erfolgreiche gemeinsame Fortsetzung und Entwicklung der Frauenklinik ermöglichten. So konnten wir in den folgenden Jahren die Spezialisierung und viele Innovationen in der Frauenklinik vorantreiben und als eine von insgesamt sechs Kliniken in Deutschland vier zertifizierte und hoch spezialisierte Zentren etablieren: das Interdisziplinäre Brustzentrum, das gynäkologische Tumorzentrum, das Beckenbodenzentrum Nordhessen und das einzige Perinatalzentrum Level I in Nordhessen. Gemeinsam mit vielen interessierten und begeisterungsfähigen niedergelassenen Kollegen konnten wir in den folgenden Jahren ein für die Region einmaliges Fortbildungs- und Kongressangebot etablieren.
Nach kurzer Zeit erlebten wir die erste documenta und konnten so Kassel in einem ganz anderen Licht erleben – Kassel als Kultur- und Weltstadt mit Besuchern, auch für uns persönlich, aus der ganzen Welt.
In der Zwischenzeit sind unsere Kinder hier groß und Kassel ist mit vielen Freunden fürs Leben unsere Heimat geworden. Meine Frau Dr. A. Probst-Dimpfl geht in ihrer eigenen Praxis ihrer beruflichen Leidenschaft als Frauenärztin nach. Wir haben die Stadt, die Umgebung und die Menschen schätzen gelernt – Liebe auf den zweiten Blick.
Prof. Dr. Thomas Dimpfl
Klinikdirektor Frauenklinik Kassel