Auf dem Boden geblieben

W. & L. Jordan GmbH feiert 100. Geburtstag und ist trotz allen Erfolgs nie abgehoben

25 Jahre war Ludwig Jordan jung, als er am 1. April 1919 seine gleichnamige Holzhandlung in Kassel-Niederzwehren eröffnete. Ein Jahr später pachtete er von der Reichsbahn einen kleinen Holzlagerplatz am Güterbahnhof Niederzwehren. Dieser Platz, in 100 Jahren mehrfach erweitert, ist heute noch Sitz der Firmenzentrale von Jordan. 1.400 Mitarbeiter an 71 Standorten in Deutschland und Europa werden von hier aus koordiniert.

Moderne Architektur zeichnet die Jordan-Niederlassungen aus. Hier der Standort Würzburg. Foto: Jordan

Moderne Architektur zeichnet die Jordan-Niederlassungen aus. Hier der Standort Würzburg. Foto: Jordan

Der heutige Geschäftsführer Jörg Ludwig Jordan trat 1986 in das Unternehmen ein und ist bereits seit 1988 in der operativen Geschäftsführung. Damals gerade 26 Jahre jung, stellte ihn ein Feuer im Zentrallager für Bodenbeläge im Glockenbruchweg vor die erste große Herausforderung. Gemeinsam mit seinem Vater Horst-Dieter Jordan und den Mitarbeitern meisterte er sie und schuf Strukturen, die dem Unternehmen ein nachhaltiges Wachstum ermöglichten. Dabei setzte er auf Vertrauen in seine Mitarbeiter und unkonventionelle Wege. Mit dem Strom schwimmen, das war und ist bis heute nichts für ihn. „Als immer mehr Anbieter mit ihren Waren in den Einzelhandel gingen, haben wir gesagt, wir bleiben Partner des Handwerks“, blickt Jörg Ludwig Jordan zurück. Dies und der Aufbau der nationalen Marke JOKA erwiesen sich als richtungweisende Entscheidungen, die das Band zu den Kunden weiter festigte.

Enges Netz von Markenpartnern
Und das Unternehmen entwickelte mehr für seine Kunden. Ob Handwerker, Fachhändler oder Objekteure, mehr als 1.000 von ihnen führte Jordan zur JOKA-Fachberater Kooperation zusammen. „Zum Nutzen beider Seiten“ sagt Robert Horst, Bereichsleiter Bodenbeläge: „die Partnerbetriebe, die nicht nur von höchster Qualität und Lieferzuverlässigkeit profitieren, sondern auch intensiv mit Marketingmaßnahmen rund um die Marke JOKA unterstützt werden und natürlich die Firma Jordan selbst, die auf diese Weise ein enges Netz von Markenbotschaftern gewonnen hat.“

Portfolio wird ständig erweitert
„Wir bleiben nicht stehen“, beschreibt Fred Himmelmann das Geheimnis des Erfolgs. Seit 40 Jahren ist er im Unternehmen und heute als Bereichsleiter Holz in der Geschäftsleitung tätig. „Die Bedürfnisse unserer Kunden bestimmen unser Handeln“, laute die Maxime und in diesem Sinne lasse man sich immer wieder etwas Neues einfallen. Nicht nur das Produktportfolio, auch die Palette von Servicedienstleistungen werde ständig erweitert. Inzwischen biete man den Kunden aus dem holzverarbeitenden Handwerk z.B. mit dem Plattenbearbeitungszentrum zusätzliche Serviceleistungen durch spezielle Verarbeitungsschritte an.

Vom Großhändler zum Markenanbieter
Alle zwei bis drei Jahre bringt Jordan mit der Marke JOKA (Abkürzung für Jordan Kassel) neue Kollektionen für die verschiedenen Produktbereiche heraus. „Wir entwickeln und kollektionieren unsere Produkte, die ausgewählte internationale Qualitätshersteller für unsere Marke JOKA produzieren“, erläutert Matthias Mau, Leiter Produktmanagement und -marketing für den Bereich Bodenbeläge. So habe man sich über die Jahre vom Großhändler zum Markenanbieter entwickelt. Immer neue Designs und Techniken für die JOKA Bodenbeläge, Parkett, Wohnstoffe, Tapeten, etc. kommen hinzu und werden den Fachberatern zur Verfügung gestellt – in Kollektionskoffern, in denen man die echten Produkte findet und anfassen kann. Darüber hinaus gibt es hochwertige Produkt- und Stil- Broschüren und natürlich die Werbekampagnen bis hin zum TV-Spot, für die Jordan aufwändige Foto- und Videoshootings inszeniert, um alle Produkte ins rechte Licht zu rücken.

Neubau im Gewerbepark
Für das Jubiläumsjahr plant man bei Jordan Großes: einen Neubau im Gewerbepark Kassel-Niederzwehren. Auf 35.000 Quadratmetern entstehen hier bis Ende des Jahres Lager- und Produktionshallen, Büros, Schulungs- und Tagungsräume mit Sozialräumen und Kantine sowie die regionale Niederlassung für das bodenlegende Handwerk einschließlich Showroom. In den Büros werden Produktentwicklung, -management und -marketing, Unternehmenskommunikation, Online-Marketing und E-Business sowie das Team der JOKA Kundenkooperation künftig unter einem Dach arbeiten, Hand in Hand mit dem Team der Produktdisposition, Lagerung und Bearbeitung. Sie sind aktuell noch über drei Standorte verteilt. „Dies wird die Kommunikation wesentlich verbessern und die Abläufe effizienter gestalten“, sagt der kaufmännische Geschäftsführer Thomas Peter.

Zentral gelegen und teilautomatisiert
Die rund 18.000 Quadratmeter Lagerfläche beinhalten unter anderem moderne Maschinen für den kundenindividuellen Zuschnitt von textilen und elastischen Bodenbelägen und die teilautomatisierte Kommissionierung und Verpackung verschiedener Sortimente, ebenso 20 Hallentore für den täglichen Warenausgang, über 13.000 Palettenstellplätze und 12.000 Quadratmeter Regalfläche für textile und elastische Bodenbeläge. Die direkte Anbindung an die A44 und A49 ermöglichen verbesserte Abhol- und Anlieferungsbedingungen und kürzere Wege für Kunden und Lieferanten.

Der Holzhandel bleibt aber am traditionellen Standort in Kassel Niederzwehren erhalten, hier wurde in den letzten Jahren bereits viel in Modernisierung und Erweiterung investiert. Die Ausstellung „JOKA City Store“ am Stammsitz wird aus Anlass des Jubiläums zur Zeit komplett neu gestaltet und soll ab Anfang Mai den Kunden und auch Bauherren, Planern und Architekten zur Beratung für den richtigen Bodenbelag, Türen und alles rund ums Holz und die Marke JOKA neu eröffnet werden.
Noch mehr auf Kundenwünsche eingehen

Von der direkten Nähe der Niederlassung mit täglichem Kundenverkehr zu den Produktmanagement- und Marketingabteilungen versprechen sich alle Beteiligten eine noch bessere Berücksichtigung der Kundenwünsche. In dem ebenfalls integrierten JOKA-KreativHaus sollen Kundengespräche und -beratungen sowie Seminare mit den JOKA-Fachberatern aus ganz Deutschland geführt werden.

Die Jordan-Geschäftsleitung: Bereichsleiter Holz Fred Himmelmann, Geschäftsführer Jörg Ludwig Jordan, Kaufmännischer Geschäftsführer Thomas Peter und Bereichsleiter Bodenbeläge Robert Horst (v.l.). Foto: Jordan

Die Jordan-Geschäftsleitung: Bereichsleiter Holz Fred Himmelmann, Geschäftsführer Jörg Ludwig Jordan, Kaufmännischer Geschäftsführer Thomas Peter und Bereichsleiter Bodenbeläge Robert Horst (v.l.). Foto: Jordan

Bekenntnis zur Region
Jörg L. Jordan zur Standortfrage: „Wir sind in Kassel groß geworden und haben der Region viel zu verdanken. Der neue Standort erlaubt uns durch mehr Platz, aber vor allem durch die Zusammenfassung der Arbeitsbereiche und eine Verbesserung der Betriebsabläufe, ein nachhaltiges Bekenntnis zur langfristigen Zukunft der Jordan-Gruppe im Herzen Nordhessens. Dabei ergibt sich eine Win-win-Situation, denn für die Stadt Kassel entstehen auf dem frei werdenden Wohn-Gewerbe-Mischgebiet im Bereich Glockenbruchweg/Eugen Richter Straße neue Wohnungen in bestens erschlossener Lage.“

Fest mit allen Mitarbeitern
Nach der großen Geburtstagsfeier am 3.und 4. Mai, zu der Kunden, Lieferanten und auch Vertreter aus Wirtschaft und Politik eingeladen sind, möchte man im Herbst bereits am neuen Standort im Süden Niederzwehrens ein Fest mit allen Mitarbeitern feiern: „Im Jubiläumsjahr, wie auch sonst, stehen unsere Kunden und Mitarbeiter im Fokus“, erzählt der Inhaber. „Wir feiern 2019 ein Unternehmen, mit den Menschen, die es mit Leben füllen.“

Förderung von Kultur und Sport
Jordan hat Erfolg und gibt diesen auch weiter. Ob in kulturellen oder sozialen Projekten vor der eigenen Haustür oder im Sportsponsoring und da auch gerne auf der ganz großen Bühne. Bereits seit den Olympischen Winterspielen 2006 fördert JOKA den deutschen Wintersport und dessen Athleten. Zahlreiche Sympathieträger wie die erfolgreichste Biathletin aller Zeiten, Magdalena Neuner, Olympiasieger Arnd Peiffer und die zweifache Olympia Goldmedaillengewinnerin Laura Dahlmeier zählen zu den langjährigen JOKA Werbepartnern und tragen das Logo auf ihrer Ausrüstung. Über die Jahre ist zwischen Jordan und den Athleten eine Freundschaft gewachsen, die von großem Vertrauen, Verlässlichkeit und Respekt füreinander geprägt ist.

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